Maschinen, die sprechen und Algorithmen, die sich wie von Zauberhand in Bewegung setzen und uns viele Daten ausspucken. Die Rede ist von den großartigen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz in unserem Agentur-Alltag. Ein Thema, das Werbe- und Marketingagenturen ein wenig in Aufruhr versetzt. Stellt es unsere Branche mitsamt ihren Berufsbildern doch vor viele spannende Fragen. Wir sagen: Ruhig Blut. Lasst uns einfach mal einen Blick darauf werfen!
Bevor wir unsere Meinung zum Thema KI mit euch teilen, möchten wir erstmal eine grundlegende Infobasis schaffen und kurz erklären, was KI ist, in welchen Bereichen sie eingesetzt werden kann (und definitiv auch eingesetzt werden wird), wo sie nicht zum Einsatz kommen darf und welche Risiken und Chancen diese weltbewegende Technologie mit sich bringt.
KI, also Künstliche Intelligenz (zu Englisch AI: Artificial Intelligence) ist also der Versuch, menschliches Lernen und Denken auf Computer zu übertragen und ihnen damit Intelligenz zu verleihen. Gespeist von riesigen Datenmengen ist die KI in der Lage, aus diesen Daten zu lernen, Muster zu erkennen, Zusammenhänge zu identifizieren und bestimmte Probleme zu lösen. Eingesetzt werden kann sie in nahezu allen Bereichen des Lebens wie Finance, Medizin, Technik, Dienstleistungen, Handwerk usw.
Vorstellen kann man sich das Ganze wie ein neuronales Netzwerk. Als ein maschinelles Gehirn, das wächst, indem man ein Neuron (eine Nervenzelle) simuliert, das der KI immer neue Inputs gibt. Natürlich unter der Beobachtung, wann und wie das Netzwerk reagiert und wann es einen Output generiert.
Möchte man die eingespeisten Informationen mit unterschiedlichen Gewichtungen versehen, geschieht das wie folgt: Die künstlichen Nervenzellen haben Verbindungen. Sie werden gesteuert, indem man den einzelnen Verbindungen unterschiedliche Gewichtungen gibt. Auf diese Weise können Informationen mit Gewichtungen bewertet werden.
Ziel des Einsatzes von KI ist es, mittels KI Arbeitsabläufe zu automatisieren. Zumindest jene Arbeitsabläufe, die keine Fähigkeiten wie Originalität, emotionale Intelligenz und ein hohes Maß an Koordination voraussetzen. Das betrifft zumeist wiederkehrende und zeitaufwendige Aufgaben, auch „geistige Routinearbeit“ genannt. Darunter fallen Arbeiten wie
Wie hoch der Anteil an automatisierbaren Aufgaben ist, ist je nach Berufsbild ganz unterschiedlich ausgeprägt. Forschende haben für alle Berufsgruppen den Anteil der Arbeiten berechnet, die schon heute in automatisierter Form von KI übernommen werden können: der so genannten Automatisierungs-Risiko-Index.
Wer hätte das gedacht: Laut Automatisierungs-Risiko-Index ist der Beruf des Metzgers am stärksten gefährdet. Er hat einen Automatisierungs-Risiko-Index von 78 Prozent. Das heißt:
78 Prozent der notwendigen Fähigkeiten bringen Roboter heute schon mit.
Am anderen Ende des Spektrums sind Physiker. Ihr Risiko-Index liegt bei 43 Prozent.
Maschinen beherrschen heute also schon fast die Hälfte der Fähigkeiten, die den mutmaßlich sichersten Beruf ausmachen.
Laut einer Studie von ChatGPT zählen folgende Berufe zu den am stärksten durch KI bedrohte Berufe: Buchhalter, Mathematiker, Programmierer, Dolmetscher, Schriftsteller, Journalisten.
KI darf nicht über menschliche Lebensschicksale entscheiden, denn sie entscheidet auf Grundlage von Statistik. Statistische Zahlen haben aber nichts mit dem Leben zu tun. Entscheidungen von großer Tragweite, die einzelne Menschen betreffen, sollten nicht allein auf Daten und Berechnungen basieren, die eine KI zu einer Person anstellt.
Ein paar Beispiele?
#Recruiting:
Was passiert, wenn ein Unternehmen bei der Personalentscheidung auf einen Algorithmus setzt? Auf einen Algorithmus, der anhand bereits angestellter Mitarbeiter eine Vorauswahl unter neuen Bewerbern trifft?
Dann bildet diese Entscheidung ziemlich genau die bisherigen Strukturen des Unternehmens ab.
Folge: Bislang unterrepräsentierte Minderheiten bleiben auch weiterhin unterrepräsentiert. Es könnten weniger Frauen in Führungspositionen kommen oder weniger Migrantinnen und Migranten eingestellt werden.
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#Kreditvergabe:
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Person, die einen Kredit beantragt, ihren Kredit auch zurückzahlen wird?
Die KI würde alle ihr bekannten Daten zu der Person analysieren: In welcher Gegend wohnt sie? Welches Auto fährt sie? Wie viele Kinder hat sie? Usw.
Risiko: Wohnt der Antragsteller in einer Gegend, in der z. B. viele Menschen mit Migrationshintergrund oder einem geringem Einkommen leben, beeinflusst das die Entscheidung und fördert Diskriminierung.
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#Begnadigung von Straftätern:
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Straftäter nach dem Ende seiner Haftstrafe rückfällig wird?
Angenommen, die KI berechnet eine Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent. Er oder sie würde nicht begnadigt, obwohl er oder sie zu den 10 Prozent gehören könnten, die nie mehr rückfällig würden.
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#Medizinische Entscheidungen:
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Patient nach der Diagnose einer schweren Krankheit auf eine bestimmte Behandlung anspricht?
Angenommen, Menschen mit dieser Diagnose leben im Durchschnitt noch
3 Jahre. Das kann für diesen Patienten bedeuten: Er lebt mit seiner Krankheit noch 20 Jahre oder auch nur noch wenige Wochen. Weil es eben nur ein Durchschnitt ist.
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Um abzuschließen, weshalb KI nicht über menschliche Lebensschicksale entscheiden sollte, fassen wir zusammen: gegenüber dem Menschen fehlen der KI entscheidende Voraussetzungen für existenzielle Entscheidungen. Gründe dafür sind:
Wir müssen gut abwägen, wie weit wir uns von KI abhängig machen wollen. Schon jetzt ist der Einsatz von KI in vielen Bereichen enorm, z.B. im Finanzwesen. Treten Störungen auf – in Form eines Programmierungsfehlers, eines Stromausfalls, einer Verkettung dummer Zufälle, eines terroristischen Anschlags oder einer Manipulation – können daraus verheerende Folgen resultieren.
Gleiches gilt für andere elementare Systeme unserer Zivilisation, wie z. B. die Strom- und Energieversorgung. Je größer der Einsatz von KI, desto fragiler und anfälliger ist unsere Unabhängigkeit.
Wie nutzen wir KI? Und wie wollen wir sie in Zukunft einsetzen? Das erfahrt ihr in unseren nächsten Blog-Beiträgen zum Thema „KI – eine Bedrohung für Kreative“ und #NewChapter: Wie wir unsere Arbeit mit KI revolutionieren. Bleibt gespannt!