Digitale Inklusion

Warum eine barrierefreie Website immer wichtiger wird

Das Internet ist heute mehr denn je ein integraler Bestandteil unseres Alltags. Zu jeder Zeit hat jeder mit Internetzugang Zugriff auf digitale Informationen und Dienstleistungen. Wirklich jeder? Die Realität zeigt uns, dass viele Menschen, vor allem auch Menschen mit Behinderungen, immer noch auf zahlreiche Barrieren stoßen, wenn es darum geht, online zu navigieren und Inhalte aus dem World Wide Web zu konsumieren.

Die Antwort auf das Problem: Barrierefreie Websites! Ab 2025 werden sie mehr als nur eine Option sein – sie werden zur Pflicht (mehr Informationen hier). Wir beleuchten in diesem Blog-Beitrag, warum digitale Inklusion in den kommenden Jahren so wichtig für Unternehmen und Webentwickler wird und wie barrierefreie Websites dazu beitragen, die Online-Welt für alle zugänglicher zu machen.

Herausforderungen im Webdesign: Barrieren für die digitale Inklusion

Im Webdesign gibt es vielfältige Barrieren, die die digitale Inklusion behindern. Diese Herausforderungen umfassen:

  • Fehlendes Bewusstsein: Barrierefreiheit wird oft übersehen, wenn Websites entwickelt werden. Spätere Anpassungen sind oft nicht möglich.
  • Komplexe Navigation: Schwierige Menüstrukturen und uneffiziente Informationsanordnungen erschweren die Nutzung.
  • Fehlende Alternativtexte: Bilder ohne alternative Textbeschreibungen schließen Menschen mit Sehbehinderungen aus.
  • Fehlende Vorlesefunktion: Die Abwesenheit von Vorlesefunktionen benachteiligt Menschen mit Leseschwierigkeiten oder Sehproblemen.
  • Mangelnde Bedienbarkeit über Tastatur oder Sprache: Websites, die nicht per Tastatur oder Sprachsteuerung zugänglich sind, schränken die Nutzungsmöglichkeiten ein.
  • Übermäßige Multimedia-Nutzung: Multimedia ohne Untertitel oder Transkripte behindert Gehörlose und Hörgeschädigte.
  • Schlechte Farbkontraste: Unzureichende Farbkontraste beeinträchtigen die Lesbarkeit, besonders für Menschen mit Sehproblemen.
  • Inkonsistente Schriftgrößen und -stile: Unterschiedliche Schriftgrößen und -stile verwirren und erschweren die Nutzung.

Diese Barrieren sind nicht nur technische Probleme; sie schränken die Zugänglichkeit für eine breite Nutzergruppe ein.

Ist eure Website barrierefrei? Fragt Google!

Die gute Nachricht ist, dass es Werkzeuge gibt, um die Barrierefreiheit einer Website zu überprüfen und zu verbessern. Eines der leistungsfähigsten und leicht zugänglichen Tools ist Google Lighthouse, das in den Entwicklertools des Chrome-Browsers integriert ist. Dieses nützliche Tool bietet euch eine schnelle und umfassende Möglichkeit, die Barrierefreiheit eurer Website zu testen und gezielte Empfehlungen zur Verbesserung zu erhalten.

Um Google Lighthouse zu verwenden, öffnet eure Website im Chrome-Browser, klickt mit der rechten Maustaste und wählt „Untersuchen“ aus. Geht dann zum Tab „Lighthouse“ und wählt „Barrierefreiheit“ aus. Klickt auf „Generiert Bericht“ und Lighthouse wird eure Website analysieren, eine Punktzahl vergeben und detaillierte Empfehlungen zur Behebung der festgestellten Barrieren anbieten.

Google Lighthouse Report Barrierefreiheit

Ein kleiner Tipp vom Stileffekt-Team: Wenn die Punktzahl oben rechts unter 80 liegt, solltet ihr dringend eure Website hinsichtlich der Barrierefreiheit verbessern. Was genau ihr tun müsst, seht ihr in der Ergebnisliste. Natürlich helfen wir euch immer gerne bei der anstehenden Optimierung eurer Website.

Unbedingt beachten: Richtlinien für Barrierefreie Websites

Klar, auch für barrierefreie Websites gibt es bestimmte Regeln. Sie sollen sicherstellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gleichermaßen von eurer Website profitieren können. 

„Ab Mitte 2025 gilt für Websites und Apps eine gesetzliche Pflicht zur Barrierefreiheit. Diese regelt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt die EU-Richtlinie des European Accessibility Act (EAA) um, sodass europaweit einheitliche Regeln zur Barrierefreiheit gelten. Die Regelungen basieren auf der europäischen Norm EN 301 549, welche sich wiederum zum großen Teil an den internationalen Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (WCAG) orientiert.“

(Quelle: www.aktion-mensch.de)

Die WCAG-Standards sind in drei Konformitätsstufen unterteilt (A, AA und AAA) und legen Anforderungen an Aspekte wie Text-Verständlichkeit, Tastatur-Zugänglichkeit und alternative Texte für Bilder fest.

Unser Fokus beim Thema Barrierefreiheit

Als Agentur für ansprechendes und astreines Webdesign ist uns die Bedeutung von Barrierefreiheit klar. Bei Stileffekt achten wir auf verschiedene Aspekte, um sicherzustellen, dass die Websites, die wir gestalten, für alle zugänglich sind. Dazu gehören:

  • Kontraste und Farbgestaltung: Wir verwenden ausreichend hohe Kontraste zwischen Text und Hintergrundfarben, um die Lesbarkeit zu verbessern. Wir vermeiden auch die Verwendung von Farbe als einzigem Hinweis oder zur Bedeutungskommunikation.
  • Alternative Textbeschreibungen: Jedes Bild auf den von uns gestalteten Websites hat eine klare und präzise alternative Textbeschreibung, die den Inhalt und den Zweck des Bildes beschreibt.
  • Klare und konsistente Navigation: Wir gestalten die Menüstruktur und Navigation der Websites, die wir entwickeln, klar und einheitlich. Wir verwenden übersichtliche Überschriften und sinnvolle Linktexte.
  • Tastatur-Zugänglichkeit: Wir stellen sicher, dass alle Funktionen und Interaktionen auf den von uns gestalteten Websites auch mit der Tastatur zugänglich sind. Dies ist entscheidend für Nutzer, die keine Maus verwenden können.
  • Untertitel und Transkripte: Bei der Verwendung von Multimedia-Inhalten wie Videos oder Audiodateien sorgen wir dafür, dass Untertitel und Transkripte verfügbar sind, um Gehörlosen und Hörgeschädigten den Zugang zu den Inhalten zu ermöglichen.
  • Keine automatische Wiedergabe von Multimedia: Wir vermeiden die automatische Video- oder Audio-Wiedergabe, da sie beim Öffnen unerwartete Geräusche verursachen kann, die störend oder problematisch sein können.
  • Responsives Design: Wir stellen sicher, dass die von uns gestalteten Websites auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen gut funktionieren. Ein responsives Design gewährleistet eine bessere Zugänglichkeit.

Wer jetzt denkt, dass das bloße Abhaken der oben aufgeführten Punkte ausreicht, um eine wirklich barrierefreie Website zu schaffen, tut sich keinen Gefallen. Barrierefreiheit sollte nicht als lästige Pflicht betrachtet werden, sondern vielmehr als Chance, eine herausragende User Experience (UX) für alle Besucher zu bieten. 

Wenn die genannten Richtlinien nahtlos und inklusiv umgesetzt werden, profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern alle Nutzer von einer verbesserten, benutzerfreundlichen Website, die leichter navigiert und besser verstanden werden kann. Eine Checkliste für barrierefreie Websites haben wir euch dennoch mal zusammengestellt.

Checkliste für Barrierefreie Websites

1. Barrierefreies Design:

  • Kontraste: Achtet auf ausreichend hohe Kontraste zwischen Text und Hintergrundfarben.
  • Bilder: Verwendet klare und präzise alternative Textbeschreibungen für alle Bilder.
  • Skalierbarkeit: Gewährleistet, dass die Schriftgröße skalierbar ist, um die Lesbarkeit zu verbessern.
  • Klare Struktur: Bietet eine klare und einheitliche Menüstruktur und Navigation.
  • Responsivität: Gestaltet die Website so, dass sie auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen optimal funktioniert.

2. Barrierefreie Inhalte:

  • Prägnanz: Stellt sicher, dass die Inhalte klar und präzise sind, ohne unnötige Komplexität.
  • Klare Sprache: Verwendet eine klare und verständliche Sprache. Präsentiert Informationen in leicht verständlicher Form.
  • Kürzel mit Köpfchen: Verwendet das <abbr>-Element, um Akronyme und Abkürzungen zu erläutern. Erklärt sie beim ersten Auftreten auf der Website.
  • Metadaten: Optimiert Metadaten, um Informationen über die Website und ihre Inhalte bereitzustellen.

3. Barrierefreie Technik:

  • Überschriftenstruktur: Stellt sicher, dass die Überschriftenstruktur sinnvoll und logisch aufgebaut ist.
  • Saubere Struktur: Verwendet semantisches HTML, um eine klare Struktur und Bedeutung zu vermitteln.
  • Navigation intuitiv und leicht: Gestaltet die Navigation so, dass sie leicht verständlich und einfach zu bedienen ist. Stellt sicher, dass Nutzer sich mühelos auf der Website bewegen können, auch per Tastatur!
Tastatur Suse

Fazit

Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-Have“, sondern wird spätestens ab 2025 zu einem unverzichtbaren „Must-Have“ in der digitalen Welt. Sie ist das Versprechen, digitale Inklusion wirklich zu leben und sicherzustellen, dass jeder die Chancen und Ressourcen des Internets nutzen kann. Höchste Zeit, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass eure Websites für alle zugänglich sind.

Als digitale Kreativagentur stehen wir bei STILEFFEKT bereit, um euch bei der Umsetzung barrierefreier Websites zu helfen. Doch das ist nicht alles – zusätzlich optimieren wir im Rahmen unserer SEO-Leistungen auch Metadaten, strukturierte Inhalte und alternative Texte, um sicherzustellen, dass eure Website nicht nur barrierefrei ist, sondern auch in den Suchmaschinen wie Google und Co. gut sichtbar ist. Denn wir möchten eine digitale Landschaft schaffen, die für alle offen und zugänglich ist.

Seid ihr dabei?